„An den Tag bringen“ ist ein journalistischer Ausdruck, der nach dem 24. Februar 2022 besondere Bedeutung gewann. Er beschreibt das Sichtbarmachen der aktuellen Geschehnisse in der Ukraine – eine gemeinsame Anstrengung, die mit der groß angelegten Invasion an Intensität gewonnen hat. Licht wird auf Menschen, Straßen und Häuser geworfen, auf Angst und Hoffnung.
Der Fotograf Mykhaylo Palinchak nutzt Blitzlicht, um Präsenz zu markieren – an Orten des Schreckens: zerstörte Häuser, Folterkammern, Massengräber. Aber auch dort, wo das Leben trotz allem weitergeht: in Freiwilligenzentren oder Wohnungen Binnenvertriebener. Seine Aufnahmen offenbaren Hände, die Waffen halten, Mahlzeiten zubereiten oder gepanzerte Fahrzeuge bemalen – Momente, die sich in einen Zustand des Verlorenseins verwandeln. Das Licht dominiert, macht Privates öffentlich, Unsichtbares sichtbar.
Mykhaylo Palinchak (geb. 1985 in Uzhhorod) ist ein unabhängiger ukrainischer Dokumentarfotograf mit Sitz in Kiew. Seit 2008 widmet er sich der Fotografie, war offizieller Fotograf des ukrainischen Präsidenten (2014–2019) und ist Mitbegründer der ukrainischen Street Photography Gruppe. Seine Werke wurden weltweit ausgestellt.
Ausstellung von 21.02. – 24.02. von 10 – 16 Uhr
Eröffnung am 21.02.25 um 17 Uhr