Nahost-Konflikt
Die Menschen im Nahen Osten brauchen dringend unsere Hilfe!
Zuletzt aktualisiert: 13.11.2024
Vor den Augen der Welt ereignet sich eine humanitäre Katastrophe. Der Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen im Oktober 2023 hat die Spannungen in der Region erhöht und sich schnell auf andere Länder des Nahen Ostens, insbesondere den Libanon, ausgeweitet. Dort eskaliert die Situation mit Angriffen vor allem im Süden des Landes seit Mitte September 2024 enorm. Die Bevölkerung lebt unter katastrophalen Umständen, ohne ausreichende Versorgung im absoluten Ausnahmezustand. Es ist keine Besserung in Sicht.
Es fehlt an allem: Unterkünfte, Nahrung, Hygiene, medizinische Versorgung. Mittlerweile leben fast 100 % der Menschen im Gazastreifen in Armut. Über 1,9 Mio. Menschen - das sind mehr als 90 % der Bevölkerung - sind auf der Flucht. Zehntausende Menschen wurden bei den Angriffen getötet.
Im Libanon sind über 1,2 Millionen Menschen auf der Flucht (bei 5 Millionen Einwohner*innen im Libanon gesamt) - innerhalb des Landes, aber auch nach Syrien. Viele von ihnen schlafen in provisorischen Camps oder einfach auf der Straße, in Zelten. Und der Winter kommt, die Nächte werden immer kälter. Mehr als 2.000 Menschen haben bereits ihr Leben verloren. Wasser-, Strom- und Telekommunikationsinfrastruktur wurden durch die Angriffe schwer beschädigt. 70 % der Schulen im Land würden als Notunterkünften genutzt, der Unterricht fällt aus.
Wir fordern sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand in der Region, Schutz der Zivilbevölkerung und verbesserten Zugang für humanitäre Hilfe.
So hilft die Caritas
In Gaza und Israel
Unsere Partnerorganisationen berichten von einer hochdramatischen humanitären Lage vor Ort. Die Bedürfnisse der Zivilbevölkerung sind enorm. Es fehlt an allem: Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten, medizinischer und sanitärer Versorgung. Das fehlende frische Wasser sorgt für einen Anstieg von Krankheiten. Fehlender Strom und Treibstoff spitzen die Lage weiterhin zu. Die Caritas Österreich unterstützt CRS (Catholic Relief Services, die amerikanische Caritas) bei den laufenden Aktivitäten in Gaza. Die Zugänge zu humanitärer Hilfe sind nach wie vor äußerst beschränkt. Unser Partner CRS unterstützt mit Bargeldhilfe, Hilfsgütern, Materialien für Unterkünfte, Decken, Matratzen, Zelte, Planen, Notunterkünften für intern vertriebene Personen, Nahrungsmittel und Hygieneartikel sowie psychosozialer Unterstützung.
Im Libanon
Seit dem Ausbruch des Konflikts hat Caritas Libanon über ihre Notfall-Hotline und ihre Präsenz in (mobilen) medizinischen Einrichtungen, in vier Schulen und drei sicheren Unterkünften, den Bedarf ermittelt und den Binnenvertriebenen Hilfe geleistet. Bislang konnten so über 99.000 Menschen durch die Caritas Libanon:
- 905.000 heiße Mahlzeiten wurden verteilt.
- 123.400 Personen erhielten Sandwiches.
- Knapp 4.900 Nahrungsmittelpakete wurden verteilt.
- Über 3.500 Hygienekits wurden ausgegeben
- Über 4.400 medizinische Konsultationen wurden durchgeführt und über 16.000 Medikamente verteilt.
- 10.000 Personen erhielten Matratzen bzw. Pölster.
Auch weitere Projektpartner - neben der Caritas Libanon - helfen vor Ort mit dem Notwendigsten, wie etwa psychologischer Erste Hilfe, psychosozialer Unerstützungen, Medikamenten usw.
In Syrien
Wir versuchen gemeinsam mit Partner-Organisationen Betroffene über bestehende Projekte zu unterstützen - in den Bereichen Protection, Bargeldunterstützung, Bildung und Livelihoods.
Der Bedarf ist aber viel größer! Um diese dringend notwendige Hilfe aufrechtzuerhalten braucht die Caritas Libanon und unsere weiteren Projektpartner unsere Unterstützung. Danke für Ihre Spende!
FAQ - Häufige Fragen & Antworten
Die Lage vor Ort erschwert die humanitäre Hilfe enorm, doch unser Partner CRS leistet unter schwierigen Bedingungen Unterstützung. Sie passen sich laufend an Veränderungen an und sind bereit, mehr Hilfe zu leisten, sobald dies möglich ist. Derzeit erreichen täglich nur 4 bis 200 LKWs den Gazastreifen, ein Bruchteil davon gehört CRS – weit entfernt von den 500 LKWs pro Tag vor dem 7. Oktober. Der Bedarf übersteigt das Angebot deutlich.
Die Caritas unterstützt über Logistikzentren in Ägypten und Jordanien, um Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu senden.
Die Caritas unterstützt die Hilfsmaßnahmen, die vom internationalen Caritas-Netzwerk und von unseren Partnern vor Ort für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen geleistet werden. CRS konnte mit Partnern bislang über 894.000 Menschen mit verschiedenen Hilfen unterstützen, darunter:
- Bettzeug für rd. 123.360 Menschen
- Planen für rd. 150.530 Menschen
- Zelte für 510 Haushalte
- Lebensmittelpakete für rd. 896.420 Menschen
- Bargeldhilfe für rd. 28.300 Haushalte
- Hygienekits für rd. 108.190 Menschen
- Reparaturkits für rd. 30.000 Menschen
- Psychosoziale Unterstützung für rd. 3.600 Kinder in 7 Unterkünften
- In einem Pilotprojekt wurden bislang 3.500 Familien mit Paketen mit frischen Lebensmitteln und verzehrfertigen Mahlzeiten versorgt.
- Unterstützung für 650 vertriebene Menschen in temporären Flüchtlings-Unterkünften
- Familien werden mit Traumatherapie und emotionalem Support unterstützt. Zusätzlich wird psychologische Unterstützung über eine Hotline angeboten, falls aus Sicherheitsgründen kein persönliches Treffen möglich ist.
- Es wurden drei Lagerhäuser und zwei Verteilungspunkte im Norden eröffnet, die fertige Lebensmittel, Bettzeugsets, Unterkünfte sowie Wasser-, Hygiene- und Sanitärartikel verteilen.
(Stand: 14. August 2024)
Im Libanon und in Jordanien helfen wir direkt durch unsere Caritas-Partnerorganisationen - auch dort arbeiten wir mit CRS zusammen, um mit wichtigen Artikeln - wie etwa Lebensmittel-, Hygiene-, Bett- und Küchensets oder Schutzkleidung, Treibstoff und medizinischen Hilfsgütern zu unterstützen.
Caritas Jerusalem steht bereit, Nothilfe im Gazastreifen zu leisten in Form von medizinischer Unterstützung, Nahrungsmittelhilfe, der Verteilung von Hygieneartikeln und mit psychologischer Unterstützung. Voraussetzung sind entsprechende Sicherheitsgarantien und ein sicherer Zugang für die humanitären Helfer*innen und Hilfslieferungen.
An zwei Standorten im Norden und im zentralen Bereich des Gazastreifens. Außerdem hilft die Caritas im Westjordanland, im Libanon, in Jordanien, Ägypten und in Syrien.
Seit über 30 Jahren sind wir mit unseren Partnern in der Region aktiv und leisten Hilfe genau dort, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Wir achten nicht auf Grenzen oder Parteien; wir helfen Menschen in Not.
Die aktuelle humanitäre Lage im Gazastreifen ist katastrophal, daher sind wir dort verstärkt präsent. Wir bieten auch Hilfe im Westjordanland, Jerusalem, im Libanon und in Jordanien für Menschen, die vom Konflikt betroffen sind an. Derzeit hat Israel keinen Bedarf an humanitärer Hilfe gemeldet. Sollte sich dies ändern, werden wir selbstverständlich auch dort Unterstützung leisten. Dies stellen wir sicher durch Partner, wie die Caritas Jerusalem.
Als humanitäre Hilfsorganisation bekennt sich Caritas zu den humanitären Prinzipien der Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit. Die Caritas verurteilt jede Form von Gewalt und Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht. Die Organisation hilft Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Nationalität oder Herkunft.
Die Menschen im Gazastreifen kämpfen ums Überleben und je prekärer die Lage wird desto schwieriger ist es auch, Hilfe gut zu verteilen. Die Partnerorganisation CRS hat über Jahre ein vertrauensvolles Netzwerk aufgebaut, dass ein großes Ansehen in der Bevölkerung genießt. Darum gelingt es, Hilfe effektiv an diejenigen zu leiten, die sie am dringendsten brauchen.
Unsere Partnerorganisation CRS ist seit 1961 in der Region und seit 1981 im Gazastreifen.
Als humanitäre Hilfsorganisation verpflichtet sich die Caritas den humanitären Prinzipien der Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit. Wir verurteilen jegliche Form von Gewalt und Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen ruft die Caritas zu einem sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, Freilassung aller Geiseln, Schutz der Zivilbevölkerung, des medizinischen Personals und humanitärer Helfer*innen und dem verbesserten Zugang zu humanitärer Hilfe auf.
* Die Daten stammen von UN OCHA (United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs). Disclaimer von UN OCHA: Die UNO war bisher nicht in der Lage, unabhängige, umfassende und überprüfte Opferzahlen vorzulegen; die aktuellen Zahlen wurden vom Gesundheitsministerium oder dem Medienbüro der Regierung in Gaza und den israelischen Behörden zur Verfügung gestellt und müssen noch überprüft werden.