Landau, Küberl, Schüller zum Welttag der Armen am 17. November: Zusammenhalt und Zuversicht für ein gutes Miteinander in Österreich!

Anlässlich des 3. Welttags der Armen rufen zwei ehemalige und der amtierende Präsident der Caritas Österreich zu Zusammenhalt und Zuversicht in Österreich auf. Helmut Schüller, Franz Küberl und Michael Landau appellieren an die künftige Bundesregierung, nicht auf die Schwächsten in unserer Gesellschaft zu vergessen und gleichzeitig im internationalen Kontext mehr Verantwortung für Klimaschutz und für die Hilfe vor Ort zu übernehmen.

Politik des Zusammenhalts statt einer Rhetorik der Angst

Papst Franziskus hat den Elisabethsonntag auch als "Welttag der Armen" ausgerufen, um jene Menschen ins Zentrum zu stellen, die Not leiden. "Diese Not ist ein Stück Realität, in Österreich und weltweit. Auch heute gibt es Armut und Ausgrenzung", so Helmut Schüller, ehemaliger Caritas Präsident und weiter: "Papst Franziskus hält dieser Verachtung zum diesjährigen Welttag der Armen die Nächstenliebe entgegen, ein Grundgerüst unseres Glaubens. Wer glaubt, geht auf arme, einsame und verzweifelte Menschen zu. Wer glaubt, schenkt ihnen neue Hoffnung. Als Gläubige und als Menschen tragen wir nicht nur Verantwortung für uns selbst, sondern auch füreinander. Das bedeutet: Hoffnung zu stärken und Menschen Mut zu machen. Wir würden uns von der nächsten Bundesregierung wünschen, nicht mit Ängsten zu spielen, sondern mit einer Politik des Zusammenhalts Antworten auf drängende Fragen zu buchstabieren."

Armut ist auch in Österreich

Realität In Österreich sind laut Statistik Austria 1,2 Millionen Menschen von Armut betroffen oder armutsgefährdet. 367.000 Menschen gelten als manifest arm, 140.000 leben in Wohnungen, die sie nicht angemessen warm halten können. Caritas Präsident Michael Landau: "Österreich steht im internationalen Vergleich noch immer sehr gut da. Doch wir sehen in unserer täglichen Arbeit: Armut ist auch in unserem Land Realität. Die kommende Bundesregierung wird dafür sorgen müssen, dass Menschen in Not von einem sozialen Netz tatsächlich aufgefangen werden und faire Chancen haben. Aus Sicht der Caritas wird es wichtig sein, leistbaren Wohnraum sicherzustellen, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass Menschen von ihrer Arbeit leben können, in Bildung zu investieren und Mängel der neuen Sozialhilfe rasch zu beheben." Und Landau weiter: "Der österreichische Sozialstaat ist eine große Errungenschaft, für die wir weltweit Beachtung finden. Und das ist gut und richtig so. Doch uns muss noch viel mehr als in der Vergangenheit die Frage beschäftigen, wie wir diesen Sozialstaat zukunftstauglich ausgestalten können. Kinderarmut und Altersarmut müssen sinken. Daran ist Maß zu nehmen. Ich bin überzeugt: Wir können uns einen funktionierenden Sozialstaat leisten. Was wir uns nicht leisten können, ist ohne ihn zu sein."

Klimakrise als Hungertreiber

Der Blick über den Tellerrand macht deutlich: Viel wurde im Kampf gegen den globalen Hunger in den vergangenen Jahren erreicht. Doch noch immer hungern weltweit 821 Millionen Menschen. Alle 10 Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von Hunger. Und: Erstmals seit langem ist die Zahl der hungernden Menschen weltweit wieder gestiegen. Franz Küberl, ehemaliger Präsident der Caritas: "Das ist eine Katastrophe, die sich aufgrund der Klimakrise in ihrer schrecklichen Dimension noch verschärfen wird. Wenn Kinder und Frauen hungern und an der Klimakrise leiden, die sie selbst nicht verursacht haben, dann ist das nicht nur eine humanitäre Katastrophe, sondern auch eine menschliche Tragödie und eine große Ungerechtigkeit. Österreich muss hier endlich Verantwortung übernehmen und - schon aus Eigeninteresse - etwa mit Investitionen in die örtliche Wirtschaft, beispielsweise in Kleinunternehmen, mehr Perspektiven vor Ort schaffen. Bei der Humanitären Hilfe sind es gerade mal 3 Euro pro Kopf, die von Österreich investiert werden. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 25 Euro pro Kopf für Menschen in Not, in der Schweiz 34, in Schweden 42 und in Dänemark 52 Euro. Dabei wären Investitionen gegen den Hunger jetzt wichtiger denn je: Denn die Klimakrise verschärft weltweiten Hunger - daher müssen wir jetzt handeln!"

Hilfe > Armut

In 36 Sozialberatungsstellen stehen in ganz Österreich Caritas Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Menschen in Not mit kompetenter Beratung zu Themen wie Arbeit, Wohnen oder Familie zur Seite. 12 Mutter-Kinder-Häuser bieten 447 Wohnplätze. Und 42 Obdachloseneinrichtungen mit 2.137 Schlafplätzen bieten Menschen am Rande der Gesellschaft Zuflucht und neue Hoffnung. 350 Startwohnungen helfen beim Neuanfang.

Möglich ist diese Hilfe nur dank der Unterstützung von Spenderinnen und Spendern:

  • 20 Euro schenken einer armutsbetroffenen Jungfamilie die Erstausstattung für ihr Baby.
  • 30 Euro helfen Menschen in Notsituationen mit Heizkostenzuschüssen und Energieberatung.
  • 70 Euro spenden einem obdachlosen Menschen schneefeste Winterschuhe und Thermosocken.

 

Bitte helfen auch Sie:
Erste Bank: IBAN AT23 2011 1000 0123 4560,
BIC GIBAATWWXXX
Kennwort: Inlandshilfe

Online-Spendenkonto: www.caritas.at/inlandshilfe

 

Rückfragehinweis:

Margit Draxl Pressesprecherin Caritas Österreich
Mobil: +43 664 8266920
E-Mail: margit.draxl@caritas-austria.at

Martin Gantner Pressesprecher Caritas Wien
Mobil: +43-664-889 52 760
E-Mail: martin.gantner@caritas-wien.at