Die katholische Kirche dankt der Bundesregierung für die humanitäre Lösung bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Ungarn und sieht in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ein Vorbild für die EU. Das erklärten Kardinal Christoph Schönborn und Michael Landau am Samstagvormittag. "Innenministerin Mikl-Leitner und Bundeskanzler Faymann haben, offenbar in enger Abstimmung mit der Deutschen Regierung, hier rasch und menschlich reagiert. Dafür möchte wir uns herzlich bedanken", erklärten die Spitzen von Bischofskonferenz und Caritas nach einer Unterredung in Wien über die Flüchtlingssituation.
"Die dramatischen Ereignisse der vergangenen Nacht haben einmal mehr bewiesen: Zusammenhalt und humanitärer Einsatz verteidigen die Ideale Europas und retten Menschenleben", hielten beide fest. Das abgestimmte Vorgehen zwischen Österreich und Deutschland bewerteten der Kardinal und der Caritas-Präsident daher als "ein Vorbild für die EU in der Bewältigung der Flüchtlingssituation". Die spontane Hilfsbereitschaft vieler Menschen, die sich in den letzten Tagen an den Bahnhöfen in Wien, in Budapest und jetzt an der Grenze zu Ungarn zeige, sei ein "Vorbild an Solidarität und Nächstenliebe", betonten Schönborn und Landau: "Danke den vielen Freiwilligen! Das ist ein starkes Zeichen lebendiger Zivilgesellschaft in Österreich und Ungarn!"
Die Regierungen in Wien und Berlin hatten am späten Freitagabend zugesagt, die Flüchtlinge aus Ungarn "aufgrund der Notlage" nach Österreich und Deutschland einreisen zu lassen.