Kinder, die in einfachsten Verhältnissen oft ohne fließendes Wasser aufwachsen, finden im Kinderzentrum Petrushka in Tiraspol liebevolle Betreuung und ein warmes Essen.
Der Wiener Städtische Versicherungsverein unterstützt benachteiligte Kinder in der Republik Moldau im Rahmen der Caritas Kinderkampagne 2021.
In Moldau, einem der ärmsten Länder Europas, lebt im Schnitt jedes achte Kind in Armut. Das bedeutet mehr als nur fehlendes Einkommen der Eltern für die betroffenen Mädchen und Jungen – die Armut hat Auswirkungen auf ihre Sicherheit, ihre gesunde Entwicklung, ihr psychisches Wohlbefinden.
Auswirkungen der Covid-19 Pandemie
Die Covid-19 Pandemie trifft das von Armut gebeutelte Land besonders stark: nicht nur das Gesundheitssystem kommt an seine Grenzen, viele Menschen verlieren außerdem ihre Arbeit und damit das ohnehin schon spärliche Einkommen. Zusätzlich hat der Lockdown nun Auswirkungen auf die Psyche, vor allem Kinder sind hier stark betroffen. Viele fühlen sich isoliert und einsam. Vor diesem Hintergrund bietet das Kinderzentrum Petruschka in Tiraspol die notwendige Unterstützung und Fürsorge für Kinder aus besonders armutsgefährdeten Verhältnissen.
Während des kompletten Lockdowns im Frühjahr 2020 war das Zentrum geschlossen, MitarbeiterInnen verteilten Essenspakete an besonders bedürftige Familien, Online-Aktivitäten wurden organisiert und Kontakt mit den Kindern und ihren Familien gehalten. Im September 2020 wurde das Zentrum wieder geöffnet, jedoch mit starken Einschränkungen und unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen.
Petruschka schafft Zukunftsperspektiven
Das Kinderzentrum Petruschka bietet Betreuung für insgesamt 66 Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen. Davon können 35 Kinder das Tageszentrum besuchen, wo sie warme Speisen, spannende Freizeitaktivitäten, Unterstützung bei den Hausaufgaben, psychologische Betreuung und gegebenenfalls medizinische Versorgung erwarten. 25 Kinder aus Krisenfamilien erhalten zusätzlich eine vorübergehende Unterkunft und 24h-Betreuung.
Unterstützung für Vladyslav
Einer, der Unterstützung im Kinderzentrum Petruschka gefunden hat, ist Vladyslav. Der Junge hat kein leichtes Schicksal. Er leidet an einer Muskelerkrankung und braucht ständig Unterstützung. Zusammen mit seiner Mutter lebte er unter sehr schwierigen Bedingungen – in einem Haus ohne fließendes Wasser, Bad, Zentralheizung und WC. Die Mutter hatte keinen festen Job und so gab es Tage, an denen Vladyslav keine Mahlzeiten bekam. Als die Sozialarbeiterinnen von Petruschka Vladyslav aufsuchten, fanden sie ihn zu Hause in einem ungeheizten, kalten Raum, eingehüllt in eine Decke. Seine Mutter sagte, dass sie sich kein Brennholz leisten konnten, der gesundheitliche Zustand des Jungen war besorgniserregend. Die Mitarbeiterinnen von Petruschka nahmen sich um den Jungen an. Seither erhält er täglich warme Mahlzeiten. Die Sozialarbeiterinnen kümmerten sich um Bettwäsche und eine elektrische Heizung für die kleine Familie. Der Familie geht es jetzt besser, die Mutter ist auf der Suche nach einer Anstellung. Das Kinderzentrum Petruschka wird ihnen weiterhin zur Seite stehen.