Kinder, die oft in einfachsten Hütten ohne Wasser und Stromanschluss leben, finden in den Schülerhorten neben Hilfe beim Lernen auch ein warmes Essen. Der Wiener Städtische Versicherungsverein unterstützt sozial benachteiligte Kinder in Satu Mare im Rahmen der Caritas Kinderkampagne 2020.
Die Caritas Satu Mare hat in ihrem Betreuungsgebiet im nordwestlichen Rumänien vier Schülerhorte eingerichtet (Satu Mare, Baia Mare, Turulung und Ardud), in denen derzeit 466 sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche bei ihrer schulischen Ausbildung unterstützt werden. Diese Kinder wachsen überwiegend in großer Armut auf. Sie leben in einfachsten Hütten, oft ohne Wasser und Stromanschluss bzw. in heruntergekommenen städtischen Wohnblocks. Ihre Eltern sind meist arbeitslos und verdienen bei Gelegenheitsjobs ein geringes Einkommen. Sich täglich satt zu essen ist für diese Kinder keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Die Ausbildung der Kinder spielt in vielen dieser Familien nur eine nebensächliche Rolle. Die Caritas Satu Mare hat es sich zum Ziel gemacht, das Leben dieser Kinder und ihrer Familien nachhaltig zu verbessern.
Weg aus der Armut
Die Kinder besuchen öffentliche Schulen und kommen nach dem Unterricht in die Schülerhorte der Caritas, wo sie neben direkter materieller Unterstützung (Mahlzeiten, Schulmaterial) von Pädagoginnen bei den Hausaufgaben betreut werde sowie individuelle Nachhilfe erhalten. Dabei stehen die Pädagoginnen der Schülerhorte in engem Kontakt mit der Schule und legen viel Wert darauf, dass die Eltern – die oft kaum lesen und schreiben können – gut eingebunden werden. Um bei den Eltern ein Bewusstsein für die Wichtigkeit der Schulausbildung ihrer Kinder zu schaffen, werden diese regelmäßig von Sozialarbeitern der Caritas besucht und über Fortschritte, etwaige Lernschwierigkeiten und die Wichtigkeit weiterer Ausbildungsmöglichkeiten informiert.
Ziel der Caritas Satu Mare ist es, die Kinder und Jugendlichen möglichst lange im Schulsystem zu halten, um ihnen die Chance auf eine Berufsausbildung und somit einen Weg aus den Armut zu ermöglichen.
Haijni, ehemalige Besucherin des Schülerhorts
Die heute erwachsene Haijni besuchte acht Jahre lang den Caritas Schülerhort in Baia Mare. Ihr Vater starb als sie zwei Jahre alt war, die Mutter hatte noch weitere fünf Geschwister zu versorgen. Sie erzählt aus ihrer Zeit im Schülerhort: „Ich ging gerne ins Zentrum, weil die Pädagoginnen immer ein offenes Ohr für mich hatten. In der zehnten Klasse wollte ich mit der Schule aufhören, meine Mutter war dagegen. Aber letztendlich waren es die Pädagogen im Zentrum, die mich überzeugt haben, dass ich weiterlernen soll. Sie hatten Recht. Ich beendete die Schule mit dem Abitur. Heute habe ich einen festen Arbeitsplatz. Die Schülerhorte der Caritas sind wichtig, weil Kinder, die in einer schwierigen sozialen Lage sind, hier Hilfe und Unterstützung bekommen. Es ist gut, dass sie herkommen können und viele, so wie ich, dann, wenn sie mit der Schule aufhören wollen, ermutigt werden doch weiter zu machen.“