Erzbischof Simon Ntamwana aus Gitega in Burundi während seines Besuchs bei der Caritas in Graz.

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„Burundi muss die Krise aus dem eigenen Land heraus bewältigen“

Erzbischof Simon Ntamwana aus Burundi informierte bei seinem Besuch bei der Caritas in Graz über die problematische Situation in dem ostafrikanischen Land.

Burundi ist ein kleiner Staat in Ostafrika und mit 10,5 Millionen EinwohnerInnen auf einer Fläche von nur einem Drittel Österreichs sehr dicht besiedelt. Bis 2006 litt das Land unter einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg und die blutigen Auseinandersetzungen ließen viele Kinder ohne Eltern zurück, zudem ist die Wirtschaft des Landes zusammengebrochen und viele Erwachsene schaffen es nicht, ihre Kinder ausreichend zu ernähren. Nach ein paar Jahren Frieden und bevor sich das Land wirklich erholen konnte, steht das Land nun wieder vor einem Bürgerkrieg. Über 400.000 Menschen sind bereits geflohen. Im Land leiden die Menschen unter anderem unter Hunger und Gewalt.

Hoffnung auf Besserung

Erzbischof Simon Ntamwana von der Diözese Gitega in Burundi sieht trotzdem Signale, dass sich die Krise in seinem Land verbessern könnte: „Ich habe Hoffnung, dass die Krise zu Ende gehen kann“, sagte der Geistliche bei einem Gespräch in der steirischen Caritas-Zentrale Paulinum in Graz. Dies müsse in erster Linie aus dem Land heraus geschehen, betonte Bischof Simon. “Wir wissen, dass auch andere Völker einen ähnlichen Weg gegangen sind.“ Zentral sei die Versöhnung der verschiedenen Gruppen im Land. Auch die Regierung, der er kritisch gegenübersteht, sieht er in der Verantwortung, „dass sie Leadership mit beiden Händen annehmen müssen.“

„Die Menschen wünschen sich Frieden, und sie werden einen Weg dorthin finden“, zeigte sich der knapp 71-jährige Bischof zuversichtlich. Die Zivilgesellschaft könne in dem seit Jahrzehnten von Krisen und Diktatur geprägten Land jedoch nicht frei agieren und müsse „eine größere Reife“ entwickeln.

Versöhnung als Voraussetzung

Die wirtschaftlich schwierige Lage sieht er als Folge der Konflikte im Land. Burundi habe gute Ressourcen, es brauche aber Versöhnung und Stabilität. Die Kirche könne dabei in dem Land mit 90 Prozent Katholiken durchaus eine Rolle spielen, sagte Bischof Simon und formulierte als sein eigenes Anliegen: „Als Hirte ist mein Ziel, das Gute eines Volkes zu ermöglichen, das so viel in letzten Jahren gelitten hat. Ein Volk, das aber auch Hoffnung hat, sein Schicksal zu verändern und verbessern zu können.“

Kurzinfo Bischof Simon:

Bischof Simon ist der Diözese Graz-Seckau eng verbunden, seitdem er in den späten 1960er Jahren in der steirischen Landeshauptstadt deutsch gelernt. Er hat dort auch seine Primiz gefeiert und hielt den Kontakt in die Steiermark aufrecht, als er zurück nach Burundi ging. Über diese Verbindung unterstützt die Caritas Steiermark seit Jahren Projekte in Burundi, unter anderem Kinderheime und Landwirtschaftsprojekte.

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Weitere Informationen zu Burundi sowie zu den dortigen Projekten der Caritas Steiermark : www.caritas-steiermark.at/hilfe-angebote/auslandshilfe/wo-wir-helfen/burundi/