Im Libanon reichen die Kapazitäten zur Versorgung von Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt bereits für die eigene Bevölkerung bei weitem nicht aus. Daher haben syrische Frauen und Mädchen, die als Flüchtlinge im Land leben, keinen Zugang zu libanesischen Frauenhäusern und Einrichtungen. Die lokale Partnerorganisation der Caritas, ABAAD, schließt mit drei Frauenhäusern, die für syrische Flüchtlinge im Speziellen, aber auch für Frauen anderer Nationalitäten offen stehen, diese wichtige Lücke.
Von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen, aber auch ihre Kinder, erhalten hier Schutz und umfassende Betreuung, die von psychosozialer und medizinischer Betreuung bis zu rechtlicher Beratung und Vertretung reicht. Zudem stehen Aktivitäten zur nachhaltigen Stärkung der Frauen (Alphabetisierungskurse, Kompetenztrainings), aber auch Kunsttherapie auf dem Programm. Die Kinder der betroffenen Frauen profitieren von speziellen Maßnahmen, die ebenfalls psychosoziale Aspekte aber auch informelle Bildungs- und Freizeitaktivitäten abdecken. Dadurch wird psychischen Problemen vorgebeugt, gewalttätiges Verhalten vermindert und verhindert, dass Gewalt von Generation zu Generation weitergegeben wird. In den Frauenhäusern wird für jede einzelne der Frauen und Mädchen, die im Frauenhaus Schutz suchen, eine langfristige Lösung gesucht, d.h. sie werden hinsichtlich Lebensunterhalts, Unterkunftsfindung oder auch Rückführung in die Familie (wenn dies möglich ist) unterstützt. Dies gelingt über aktive Koordinierung und Kooperation über sogenannte Verweisungssysteme mit anderen NGOs, staatlichen Stellen und UN-Organisationen.
Auch für das Jahr 2018 hat die Caritas wieder die Finanzierung eines dieser Häuser - des Frauenhauses in Chekka im Nordlibanon - übernommen, und gibt somit 225 Betroffenen die Chance auf Leben in Würde und Selbstbestimmung.