Geschätzte 15.000 Menschen leben in Rumänien auf der Straße - alte und beeinträchtigte Menschen, arbeitslose Frauen und Männer, aber auch Familien. Um der Not dieser Menschen zu begegnen, gründeten Pater Berno Rupp und der Salvadorianerorden 1999 das Nachtasyl in Temesvar. Die Caritas Temesvar betreibt seitdem das Nachtasyl für Frauen, Männer und Kinder: das Pater-Jordan-Heim. Das Pater-Jordan-Heim hat Platz für 87 Menschen. Im Winter wird zusätzlich der Speisesaal als Schlafraum genutzt, so dass bis zu 120 Personen ein warmer Schlafplatz geboten werden kann.
Hier erhalten sie ein Bett für die Nacht, eine warme Mahlzeit, Waschmöglichkeiten und ärztliche Grundversorgung. Ein Sozialarbeiter hilft bei der Reintegration in die Gesellschaft. Eine Arbeitsstelle und eine Wohnung zu finden, wieder in einer Familie zu leben - davon träumen diese Menschen. Arbeitslosigkeit, Krankheit, familiäre und soziale Probleme, Verlust der Wohnung, der Fall in die Armut, es ist fast immer die gleiche Spirale, die sich für viele Menschen in Osteuropa immer schneller dreht - und die Kinder leiden am meisten. Vergessen und schutzlos sind sie einer ungewissen Zukunft ausgeliefert.
Immer mehr Mütter mit kleinen Kindern suchen eine Bleibe im Nachtasyl. Hier ist nicht unbedingt der optimale Platz für kleine Kinder, aber sicherer als am Bahnhof oder in einem Abbruchhaus. Für viele Menschen ist das Nachtasyl der einzige Ort, wo sie so etwas wie ein "Heim" erleben und wieder Hoffnung für die Zukunft bekommen.