Nadrag ist ein Gebirgsdorf in den westlichen Ausläufern der Karpaten in der Nähe von Temesvar. Die soziale Situation im Bergdorf ist sehr schwierig. Von den rund 3.500 EinwohnerInnen sind rund 70 Prozent arbeitslos. Viele junge Familien kämpfen um das tägliche Überleben. Auch das Leben der rund 500 Kinder ist sehr schwer. Häufig arbeitet zumindest ein Elternteil im Ausland oder in der Stadt. Die Kinder bleiben aber sehr oft bei Verwandten zurück. Ihr Heimatdorf bietet den Jugendlichen nicht viele Chancen. Umso wichtiger ist die Sozialküche der Caritas.
Essen und aufwärmen, spielen und lernen
Die 9-jährige Alina kommt täglich in die Sozialküche. Alina ist ein aufgewecktes Mädchen, das gerne mit anderen Kindern spielt und lacht. Als Alina im ersten Jahr in die Sozialküche kam, war sie häufig krank. Durch das regelmäßige warme Mittagessen und die Möglichkeit hier einige Stunden im Warmen zu spielen und zu lernen, bevor sie in die ungeheizte Wohnung ihrer Großmutter zurückkehrt, ist Alina heute nur mehr selten krank.
Alinas großer Wunsch ist
"...eine Heizung, die per Knopfdruck wärmt",
denn so eine Heizung kennt sie aus der Kindertagestätte.
Speisesaal, Lern- und Spielzimmer
Alina ist eins von insgesamt 40 Kindern aus sozial schwachen Familien in Nadrag. Die Kinder kommen nach der Schule in die Sozialküche, erhalten ein warmes, nahrhaftes Essen, frische Kleidung - wenn notwendig - und Unterstützung bei den Hausaufgaben. Neben dem großen Speisesaal gibt es in der Sozialküche auch zwei Lern- und Spielzimmer. Hier können sie mit Gleichaltrigen Domino, Schach oder andere Spiele spielen.
Im Winter Ort zum Aufwärmen
Im Winter ist die Sozialküche auch der Ort, wo die Kinder sich aufwärmen können, bevor sie nach Hause in die häufig kalten Wohnungen zurückkehren, denn die wenigsten davon haben eine Heizung. Der ehemalige Direktor der Schule, kümmert sich nun in seiner Pension täglich um den schulischen Erfolg der Kinder. Der Großteil der Kinder nimmt diese Unterstützung bei den Hausaufgaben und beim Lernen gerne in Anspruch und die Eltern und Großeltern erkundigen sich bei ihm über die schulischen Leistungen ihrer Kinder - sodass das Bildungsniveau und somit der Grundstein für ein besseres Leben gesichert ist.