"Wir sind vier Geschwister, ein Bub, drei Mädchen. Mein Vater hat uns verlassen, als ich klein war. Ich habe ihn nicht gekannt. Meine Mutter ist dann von Loritoyacu, einem kleinen Dorf am Ucayali nach Iquitos gezogen. Doch Mama ist krank geworden. Ich weiß nicht wie ihre Krankheit heißt, aber sie liegt nur im Bett, steht nicht auf. Manchmal, wenn es ihr ganz schlecht geht, kennt sie uns nicht einmal", erzählt die kleine Gilda.
Gilda will Tierärztin werden
Jetzt lebt Gilda Rosi Bella Pacay im "El Huambrillo". Am liebsten hat sie die Kurse, die sie am Nachmittag nach der Schule besucht, den Speisesaal mag sie auch gerne. Am allerliebsten lernt sie jedoch mit dem Computer zu schreiben - schließlich will sie einmal Tierärztin werden.
Alltag in "El Huambrillo"
In "El Huambrillo" in Iquitos gehen die Kinder am Vormittag von 7.00 bis 12.30 in die Schule, die Kleinkinder besuchen den Kindergarten. Nach dem Mittagessen finden die Kurse statt. Nach dem Abendessen treffen sich alle Kinder und BetreuerInnen zur Besprechung aktueller Themen, bevor die Nachtruhe beginnt. Die Kinder stammen aus sehr kinderreichen Familien, in denen die Eltern teilweise keine Ausbildung haben, und daher, wenn überhaupt, nur schlecht bezahlte Jobs finden. Oft handelt es sich um AlleinerzieherInnen, die sich ihre Kinder schlicht nicht leisten können. Vor allem die Finanzierung eines Schulbesuches ist unmöglich, oft reicht es nicht einmal fürs Essen.