Seftet ist Mutter von sechs Kindern. Ihre Buben waren in der Schule. Zwei der vier Mädchen lies ihr Mann nicht zum Unterricht gehen. "Mädchen müssen arbeiten können und Kinder erziehen". Es wäre aber auch kein Geld dafür da gewesen und außerdem hat der Vater schon Ehemänner für sie ausgesucht und die Heirat mit deren Vätern per Handschlag vereinbart. Seftet wurde in diese Entscheidungen nicht einbezogen. Die Meinung der Ehefrauen ist in der patriarchalischen Gesellschaft im Norden nicht gefragt. Seftet war auch noch nie bei einem Arzt. Die Kinder gebar sie in ihrem entlegenen Dorf mit Hilfe einer alten Nachbarin.
Um die Frauen und Mädchen zu unterstützen wurde vor ein paar Jahren der "Women's Club Puka" gegründet. Jetzt ist er Drehscheibe der neuen Aktivitäten, die auch auf die umliegenden Dörfer ausgeweitet werden. Der soziale Status der Frauen in der Region Puke soll verbessert und der Zugang zur Gesundheitsvorsorge erleichtert werden. Im Kreis der Frauen kann Seftet ihre Ängste und Sorgen aussprechen und wieder froh werden. Sie kann auch das Angebot der kostenlosen Untersuchung durch eine Gynäkologin annehmen. Die Gemeinden stellen Räume für die Durchführung der Aktivitäten zur Verfügung. Ausführende Partnerin ist die Frauen-NGO TFF (Today for the future), fachlich begleitet durch Caritas St. Pölten und Volkshilfe Österreich, die das Projekt gemeinsam mit ADA finanzieren.