Die meisten Dörfer in der DR Kongo sind eigentlich nur wenige Meter vom nächsten sauberen Wasser entfernt. Allerdings Meter in die Tiefe. Um das Trinkwasser fördern zu können muss also ein Brunnen gegraben werden. Dieser ermöglicht dann Hunderten von Menschen Zugang zu sauberem Wasser, verhindert Krankheiten, macht es möglich, dass Kinder die Schule besuchen können, statt Wasser zu holen. Ein Brunnen ändert nicht nur einiges, ein Brunnen ändert alles!
Malaika kurbelt an der Wasserpumpe und fängt an zu lachen. Obwohl der neu gebaute Brunnen jetzt schon ein paar Wochen ihr Dorf in der Region Kikwit in der DR Kongo mit frischem Wasser versorgt, bringt das Plätschern noch immer ihr Gesicht zum Strahlen. Früher musste die heute 18-Jährige von ihrem Zuhause eineinhalb Stunden zur nächsten Wasserstelle gehen und dann die schweren, vollen Kanister wieder zurückschleppen. Dadurch hatte sie oft keine Zeit, die Schule zu besuchen, - dieses Vorrecht genossen nur ihre vier Brüder. Besonders schlimm aber war, als ihre kleine Schwester als Kleinkind an einer schweren Krankheit, wahrscheinlich übertragen durch verunreinigtes Wasser, starb.
In der DR Kongo stellt die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser ein großes Problem dar. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Wasser. Die Menschen verbringen viele Stunden täglich damit, Wasser aus offenen Quellen, Flüssen oder ungeschützten handgegrabenen Löchern zu holen. Dieses Wasser enthält oft Krankheitskeime. Die Lebenserwartung ist dementsprechend: Sie liegt im Durchschnitt bei 60,1 Jahren.
Jedes zehnte Kind im Kongo stirbt infolge von Erkrankungen, die auf schmutziges Wasser zurückzuführen sind. Immer wieder kommt es in Kombination mit der unzureichenden medizinischen Versorgung und dem fehlenden Wissen über Hygiene zu Epidemien wie Durchfallerkrankungen und Cholera. Kinder, vor allem Mädchen, gehen außerdem nicht zur Schule, weil sie jeden Tag viele Kilometer mit schweren Wasserkanistern zurücklegen müssen.