Flüchtlingshilfe Griechenland
Die aktuelle Situation in Griechenland
- Mit Stand 31. August befanden sich noch 6.185 Menschen auf der Flucht in Camps auf den ägäischen Inseln, die meisten davon auf Lesbos.
- Laut griechischen Behörden halten sich derzeit 2.825 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Griechenland auf.
- Seit Anfang 2020 stellte die Caritas insgesamt 1,8 Millionen Euro für Partnerorganisationen in Griechenland zur Verfügung. Insgesamt konnte seit Anfang 2020 Hilfe für mindestens 50.000 Menschen ermöglicht werden.
Die allgemeine Situation in Griechenland ist für Menschen auf der Flucht sowie für die lokale Bevölkerung weiterhin schwierig: Der harte Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie war für die gesamte Bevölkerung herausfordernd. Mit Mai wurden jedoch die harten Maßnahmen gelockert und langsam kehrt eine gewisse Normalität ein, zudem wird auch der Tourismus – einer der Hauptwirtschaftsfaktoren – wieder hochgefahren.
Jene Asylwerber*innen, die auf den Ägäisinseln ankommen, verbleiben zum Großteil weiterhin in den dort ansässigen Camps mit all den bereits bekannten und meist menschenunwürdigen Herausforderungen, wie mangelnde medizinische Versorgung, unwürdige Hygienemaßnahmen und kaum Zugang zu Elektrizität.
Anerkannte Flüchtlinge werden rechtlich griechischen Staatsbürger*innen gleichgestellt – somit wird die Person 1 Monat nach Erlangung eines legalen Flüchtlingsstatus griechischen Staatsbürger*innen rechtlich gleichgestellt und fällt zum Großteil aus dem Unterstützungssystem. Viele Menschen landen dadurch in der Obdachlosigkeit – hier wurde in Athen zumindest eine vorläufige Vereinbarung von Migrationsministerium, Stadtregierung und IOM getroffen, dass obdachlose anerkannte Flüchtlinge notdürftig untergebracht werden. Auch Hilfsorganisationen bieten Unterbringungen, die jedoch nicht behördlich finanziert sind.
So hilft die Caritas
Über lokale Partnerorganisationen leistete bzw. leistet die Caritas Österreich sowohl Nothilfe (Verteilung von Lebensmitteln und Mahlzeiten, Hygienemaßnahmen, etc.), als auch mittelfristige Hilfe (psychologische Hilfe, Unterkünfte, etc.) für die betroffenen Menschen. Insgesamt hat die Caritas Österreich seit Anfang 2020 knapp 1,5 Millionen Euro für Partnerorganisationen in Griechenland zur Verfügung gestellt. Seit Anfang 2020 konnte dadurch Hilfe für mind. 45.000 Menschen ermöglicht werden.
Hilfe in Griechenland
Auf den griechischen Inseln Lesbos, Samos und Chios arbeitet die Caritas Österreich mit der Caritas Hellas und ansässigen NGOs.
Seit dem Frühjahr 2021 werden mit der Caritas Hellas (und in Zusammenarbeit mit dem DCV) auf Chios und Lesbos psychologische/psychiatrische Betreuung von Flüchtlingen sowie Übersetzungsdienste für Farsi und Arabisch angeboten.
Mit Watershed Greece werden Aktivitäten, die zur Verbesserung der Wasser-, Sanitär- und Hygienebedingungen im Camp Mavrovouni auf Lesbos beitragen, unterstützt. Watershed führt einerseits Arbeiten an der Infrastruktur durch (z.B. Wasserversorgung, Abwassersystem, Drainagen, Duschcontainer, Wartung der chemischen Toiletten). Andererseits übernahmen sie im März 2021 zusätzlich vom Deutschen Roten Kreuz das Freiwilligenmanagement für das sogenannte Duschmonitoring, da das RK ihren Einsatz auf Lesbos beendet hat.
Die Organisation Movement on the Ground arbeitet, mit der Unterstützung der Caritas Österreich und einer Spende des Landes Kärnten, an der Verbesserung des Abfallmanagements in Camps auf Samos und Chios, wodurch die Hygienesituation in den Camps sichtlich verbessert werden kann.
Bereits abgeschlossen ist ein Projekt mit „Home for all“, einer ebenfalls auf Lesbos ansässigen griechischen NGO, über die die Caritas Österreich Essenspakete finanziert hat. Diese wurden in einer Großküche gekocht, in hygienische Einzelportionen verpackt und ausgeliefert: an schwangere Frauen, an Diabetiker*innen oder andere medizinisch indizierte Diäthalter*innen, an Menschen die in Abschiebehaft sitzen, etc. Bedürftige Griech*innen konnten sich ebenfalls Essen direkt abholen. Täglich wurden so zwischen 1.000 und 1.200 Portionen ausgegeben.
Das Projekt mit Movement on the Ground wird durch eine Spende des Landes Kärnten mitfinanziert
Mit Ihrer Onlinespende helfen Sie Menschen auf der Flucht in Griechenland, dem Balkan, Syrien und seinen Nachbarländern.
Auf dem griechischen Festland unterstützt die Caritas Österreich die Hilfe der Partnerorganisationen in Integrationsprojekten sowie Beratungsangeboten und Sprachkursen.
Gemeinsam mit dem DCV (Deutscher Caritasverband) unterstützt die Caritas Österreich die Caritas Hellas beim Projekt „Following the route II“ – hierin wird wiederum ein Sozialzentrum (diesmal im Stadtteil Neos Kosmos) finanziert, wo Flüchtlinge und auch Griech*innen Beratung und Sprachkurse erhalten.
Mit zwei griechischen NGOs (Praksis und Melissa) wurde ein Integrationsprojekt für obdachlose bzw. von Obdachlosigkeit bedrohte anerkannte Flüchtlingsfrauen gestartet, die zudem noch alleinerziehend sind. Über ein Jahr hinweg werden 20 Familien in 10 Wohnungen in Athen untergebracht und intensiv beim Spracherwerb, bei bürokratischer Integration und Jobsuche begleitet. Dieses Projekt wird durch eine Förderung der Stadt Wien finanziell unterstützt.
Mit der Organisation „The Home Project” werden seit Februar 2021 zwei Unterkünfte in Athen unterstützt, beide für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF): Eine Unterkunft ist für Buben und Mädchen zwischen 5 und 12 Jahren, eine Unterkunft für weibliche UMFs. Die Umsetzung dieses Projekts wird großteils durch eine Stiftung sowie auch durch eine finanzielle Förderung des Landes Salzburg unterstützt.
"The Home Project" wird durch eine Förderung des Landes Salzburg mitfinanziert. Das Integrationsprojekt für obdachlose Frauen wird durch eine Förderung der Stadt Wien mitfinanziert.