Tierkrankheiten sind in vielen Regionen der Welt ein umfassendes Problem, besonders, wenn sie die Existenzgrundlage ganzer Familien zu rauben drohen. Unsere ExpertInnen für Entwicklungszusammenarbeit in Österreich, Burkina Faso und im Senegal wissen, wie man sie nachhaltig bekämpft: mit einfachen Mitteln, die jeder Kleinbauer und jede Kleinbäuerin in der Region anwenden kann.
Von Silvia Wieser. Dieser Beitrag ist Teil des Blogs "Hautnah am Hunger".
Die Entstehung von Tierkrankheiten kann dazu führen, dass mühsam großgezogene Tiere nutzlos werden – mit der Konsequenz, dass Väter, Mütter und Kinder nicht mehr genug zu Essen haben, dass Eltern ihre Kinder nicht mehr in die Schule schicken können, oder dass das Geld für grundlegende medizinische Versorgung nicht ausreicht. Durch kranke oder sterbende Tiere geht nicht nur die eigenproduzierte Nahrungsquelle abhanden, sondern durch die verlorene Verkaufsoption gegebenenfalls auch erforderliches Einkommen für die Familien. Mit Einnahmequellen, wie den immer stärker werdenden (aber auch immer stärker bekämpften) Importen von außer-afrikanischen, tiefgefrorenen Fleischprodukten, können kleinbäuerliche Haushalte sowieso nicht mithalten.
Knowhow-Pakete statt Essenspaketen
Was also dagegen tun? Den Menschen Nothilfepakete schicken, Essen verteilen und kurzfristig helfen? Vielleicht im Extremfall. Aber wirklich sinnvoll ist nur die nachhaltige Unterstützung: In Burkina Faso zum Beispiel geben wir Kurse, in denen wir Knowhow weitergeben, damit die Menschen vor Ort das Problem der Tierkrankheiten in Zukunft selbständig bekämpfen können.
„Wir werden das sofort umsetzen!“
„Mir war nicht bewusst, dass man mit solch einfachen, lokal zur Verfügung stehenden Mitteln folgenschwere Geflügelkrankheiten heilen oder sogar verhindern kann“, sagte uns ein Teilnehmer der Caritas der Diözese Kaya in Burkina Faso anlässlich eines Trainings zu verbesserter Geflügelzucht für kleinbäuerliche Haushalte. „Wir werden das in unseren Aktivitäten sofort anbringen und die Bauern sensibilisieren!“