Das Programm C.A.R.E.S. (Community Advocacy and Resilient Care Services) stärkt die Pflege älterer Menschen in Bosnien-Herzegowina, Kosovo und der Ukraine. Das Projekt trägt zur Armutsbekämpfung sowie zur Geschlechtergerechtigkeit in der Pflege bei.
Alle drei Länder kämpfen mit folgenden Herausforderungen:
- Niedrige Pensionen und Einkommen im Alter: Viele ältere Menschen können ihre Grundbedürfnisse nicht decken.
- Abwanderung: Jüngere Menschen ziehen in Städte oder ins Ausland, ältere Menschen bleiben oft alleine zurück.
- Pflegenotstand: Es gibt zu wenige qualifizierte Pflegekräfte, meist sind es Frauen.
- Kriegserfahrungen: Die Ukraine ist im Krieg, Kosovo und Bosnien-Herzegowina leiden an den Spätfolgen früherer bewaffneter Konflikte.
So helfen wir gemeinsam mit Projektpartnern vor Ort über das C.A.R.E.S-Projekt:
- Hauskrankenpflege: Wir unterstützen pflegebedürftige Menschen direkt in ihrem Zuhause.
- Ausbildung und Supervision: Wir schulen Pflegekräfte und Angehörige u. a. zu den Themen Erste Hilfe, Ernährung und psychologische Unterstützung.
- Advocacy: Wir setzen uns mit anwaltschaftlicher Arbeit für die Rechte der Betroffenen und für bessere staatliche Pflegeangebote ein.
- Geschlechtergerechtigkeit: Wir gehen auf die individuellen Bedürfnisse von männlichen und weiblichen gepflegten Personen ein und setzen uns für mehr Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der Pflegetätigkeit bzw. beim Personal ein.
- Demenz-Trainings: Wir bieten länderübergreifend Trainings zum Thema Demenz an.
Je nach länderspezifischen Herausforderungen, gehen wir im Projekt mit unterschiedlichen Maßnahmen darauf ein:
- Kosovo verzeichnet eine hohe Abwanderung nach Europa. Durch den u.a. daraus resultierenden Pflegekräftemangel wurde die Pflege sehr teuer. Daher wurde ein Ausbildungskurs für Pflegekräfte entwickelt, um mehr Menschen für diesen Beruf zu gewinnen. Zudem gibt es einen Fokus auf Demenz: Es werden Trainings für Pflegepersonal zum Thema angeboten, umfassende Schulungsmaterialien dazu entwickelt und demenzfreundliche Gemeinden etabliert. Partner bei dieser Ausbildung ist die Caritas in Österreich, die auf diesem Gebiet viel Expertise hat.
- In Bosnien-Herzegowina ist besonders die benachteiligte Situation von Menschen in ländlichen Gebieten im Fokus, die in materieller Armut leben und kaum Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen haben. Durch das Projekt wurden zusätzliche mobile Angebote in der häuslichen Pflege in besonders entlegenen Gebieten geschaffen. Weiters wird mit materiellen Gütern, wie Lebensmittel- und Hygienepaketen sowie warmen Mahlzeiten und notwendigen Reparaturen des Wohnraums direkt geholfen.
- In der Ukraine gibt es durch den Krieg immer mehr Veteranen, die durch Verletzungen besondere Bedürfnisse in der Pflege haben und/oder psychisch belastet sind. Da viele Männer an der Front sind, gibt es fast ausschließlich weibliches Pflegepersonal. Durch die ständigen Luftalarme wird deren Arbeit weiter erschwert. Um die Pflege in abgelegenen Gebieten zu verbessern, wird ein Online-Trainingskurs (inklusive Umgang mit Kriegstraumatisierungen) entwickelt. Zudem werden für das Pflegepersonal Supervisionen und Fortbildungen angeboten, um die psychischen Belastungen der andauernden Kriegssituation zu reduzieren. Ein weiteres Ziel die anwaltschaftliche Arbeit auf Ebene der Regierung und Oblaste (Bundesländer), um durch Reformen im Pflegebereich einen verbesserten, einheitlicheren Zugang zu ermöglichen.
Gemeinsam mit ihren Partnern verbessert die Caritas einerseits die Pflege und Betreuung von alten und armutsbetroffenen Menschen sowie die Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal in Bosnien und Herzegowina, im Kosovo und in der Ukraine nachhaltig.