Erzbischof Simon Ntamwana aus Burundi informierte bei seinem Besuch bei der Caritas in Graz über die problematische Situation in dem ostafrikanischen Land.
Burundi ist ein kleiner Staat in Ostafrika zwischen Tansania und der DR Kongo. Schon kurz nach der Unabhängigkeit 1962 brach ein Bürgerkrieg aus, der erst 2005 beendet werden konnte und von dem sich das Land bis heute nicht erholt hat.
Hoffnung auf Besserung
Erzbischof Simon Ntamwana von der Diözese Gitega in Burundi sieht trotzdem Signale, dass sich die Krise in seinem Land verbessern könnte: „Ich habe Hoffnung, dass die Krise zu Ende gehen kann“, sagte der Geistliche bei einem Gespräch in der steirischen Caritas-Zentrale Paulinum in Graz. Dies müsse in erster Linie aus dem Land heraus geschehen, betonte Bischof Simon. “Wir wissen, dass auch andere Völker einen ähnlichen Weg gegangen sind.“ Zentral sei die Versöhnung der verschiedenen Gruppen im Land. Auch die Regierung, der er kritisch gegenübersteht, sieht er in der Verantwortung, „dass sie Leadership mit beiden Händen annehmen müssen.“
„Die Menschen wünschen sich Frieden, und sie werden einen Weg dorthin finden“, zeigte sich der knapp 71-jährige Bischof zuversichtlich. Die Zivilgesellschaft könne in dem seit Jahrzehnten von Krisen und Diktatur geprägten Land jedoch nicht frei agieren und müsse „eine größere Reife“ entwickeln.
Versöhnung als Voraussetzung
Die wirtschaftlich schwierige Lage sieht er als Folge der Konflikte im Land. Burundi habe gute Ressourcen, es brauche aber Versöhnung und Stabilität. Die Kirche könne dabei in dem Land mit 90 Prozent Katholiken durchaus eine Rolle spielen, sagte Bischof Simon und formulierte als sein eigenes Anliegen: „Als Hirte ist mein Ziel, das Gute eines Volkes zu ermöglichen, das so viel in letzten Jahren gelitten hat. Ein Volk, das aber auch Hoffnung hat, sein Schicksal zu verändern und verbessern zu können.“
Kurzinfo Bischof Simon
Bischof Simon ist der Diözese Graz-Seckau eng verbunden, seitdem er in den späten 1960er Jahren in der steirischen Landeshauptstadt deutsch gelernt. Er hat dort auch seine Primiz gefeiert und hielt den Kontakt in die Steiermark aufrecht, als er zurück nach Burundi ging. Über diese Verbindung unterstützt die Caritas Steiermark seit Jahren Projekte in Burundi, unter anderem Kinderheime und Landwirtschaftsprojekte.
Foto (honorarfrei, credit: Caritas) : Erzbischof Simon Ntamwana (Download: http://filetransfer.caritas-steiermark.at/download.php?id=8353D3bEc4&name=20170512-bischofsimon)
Weitere Informationen zu Burundi sowie zu den dortigen Projekten der Caritas Steiermark : www.caritas-steiermark.at/hilfe-angebote/auslandshilfe/wo-wir-helfen/burundi/