Werde ich und meine Familie in den nächsten Tagen zu essen und zu trinken haben? Dieser Gedanke ist für Millionen von Menschen in Nordkenia tagtäglich bittere Realität. Wir unterstützen von Dürren und von Überschwemmungen gefährdete Haushalte, damit sie ihre unmittelbaren Grundbedürfnisse abdecken können.
Starke, anhaltende Regenfälle in den letzten Wochen (Stand 17.6.2024) haben derzeit verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung in Ostafrika. Die übermäßigen Regenfälle führten zu Staunässe und Überschwemmungen, denen nicht nur Tausende Nutztiere zum Opfer fielen, sondern auch Hab und Gut einfach wegschwemmte.Hunderttausende Menschen sind von den Folgen dieser Naturkatastrophe betroffen.
In dieser schweren Zeit stehen wir mit unseren Partnern an vorderster Front, um den Betroffenen zu helfen! Mit unserem langjährigen lokalen Partner PACIDA planen wir in der Region Marsabit rasche Hilfe in Form von Bargeld über Mobiltelefone (CVA) und der Verteilung von Wasserreinigungstabletten (Aquatabs). Damit soll eine sofortige Erleichterung geschaffen und die Hygienebedingungen verbessert werden.
Dauerhafte Belastung durch Klimaextreme
Auch im November 2023 kam es zu schweren Überschwemmungen in Norden von Kenia nach der schwersten Dürre seit 40 Jahren. Dabei unterstützten wir 380 Haushalte, die am stärksten von den Überschwemmungen betroffen waren und ihr Hab und Gut verloren haben, einen Monat mit Bargeldunterstützung und Wassertabletten. Durch die katastrophalen Überschwemmungen kam es zu einer Verunreinigung vom Trinkwasser.
Im Frühling und Sommer 2023 unterstützten135 von der Dürre gefährdete Haushalte finanziell, damit sie ihre unmittelbaren Grundbedürfnisse abdecken können. Die Menschen erhielten sieben Monate lang Bargeldzuschüsse, um ihren unmittelbaren Bedarf an Nahrungsmitteln und anderen Grundbedürfnissen durch Einkäufe auf dem lokalen Markt zu decken. Zielgruppe sind besonders gefährdete Haushalte und Einzelpersonen, einschließlich der Haushalte, die von Frauen und Kindern geführt werden, Haushalte mit älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen, chronisch kranke, schwangere und stillende Mütter und Frauen mit Kindern unter fünf Jahren, Haushalte mit unterernährten Kindern und solche ohne Viehbestand.
Lebensgrundlage schaffen
Marsabit ist ein von Dürre betroffener Bezirk mit Wassermangel. Vor allem Familien, die in mobilen Einrichtungen leben, sind mit den dramatischen Auswirkungen der Dürre und der weit verbreiteten Wasserknappheit konfrontiert. Vieh ist in großer Zahl verendet. Um weiteres Leid von den Menschen abzuwenden, haben wir in unserem Projekt im Jahr 2023 in Gemeinden in wasserarmen Gebieten im „North Horr Sub-County“ Wasser bereitgestellt. Wir erreichen etwa 1.200 Menschen (600 Frauen, 120 Mädchen, 336 Männer und 144 Jungen).
Diese Menschen wurden durch die Bereitstellung von 7,5 Liter Wasser pro Person und Tag gemäß den SPHERE-Mindeststandards versorgt. Außerdem sah das Projekt vor, 81 Haushalte (etwa 486 Personen), die durch die jüngste Dürre ihre Lebensgrundlage verloren haben, wieder mit Schafen und Ziegen zu versorgen, damit sie ihre Herden wiederaufbauen können. Die Maßnahme unterstützte vorrangig die am stärksten gefährdeten Haushalte, die ihren gesamten oder einen Großteil ihres Viehbestands verloren haben, wobei der Schwerpunkt auf Haushalten mit weiblichem Haushaltsvorstand und Menschen mit Behinderungen innerhalb des Projektzielgebiets liegt.