Nahrungsmittelhilfe für Bürgerkriegs-Vertriebene in Juba - Südsudan


Im Südsudan mussten seit Ausbruch des Bürgerkriegs rund 4 Millionen Menschen - ein Drittel der Bevölkerung - vor Gewalt und Konflikt flüchten. Viele von ihnen fanden nach monatelangen Märschen in der Pfarre Gumbo in der Hauptstadt Juba sichere Aufnahme. Im dortigen Flüchtlingscamp leben derzeit 12.000 Menschen, vor allem Frauen, Kinder und Jugendliche. Die österreichische Caritas unterstützt die Pfarre mit humanitären Gütern, zum Beispiel Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln zur COVID-Prävention.

Viele der Camp-Bewohner sind stark traumatisiert, haben Angehörige verloren, Familien sind getrennt worden und Hab & Gut in der Heimatregion sind verloren. Die österreichische Caritas unterstützt die Pfarre seither mit monatlichen Nahrungsmittelrationen aus Mehl, Bohnen, Öl, Salz und Zucker. Die kleinsten Kinder und die schwangeren Frauen bekommen zusätzlich einen nährstoffreichen Brei. Mit dieser Hilfe kann eine Grundversorgung der Flüchtlinge gesichert und Unterernährung bei den Kindern vorgebeugt werden. Das Projekt wird seit 2018 auch mit Caritas Luxemburg Mitteln finanziert. 

Ein indischer Priester organisiert Hilfe

Die Person, die all das ermöglicht, ist Pfarrer George Kainikunnel – ein indischer Salesianerpriester, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, vertriebenen Menschen hier im Südsudan das Überleben, ein wenig Sicherheit und Kindern auf der Flucht ein wenig geregelten Alltag und Grundbildung zu ermöglichen.

In der Pfarre Gumbo finden die Familien Zuflucht

Eine der Familien im Flüchtlingscamp ist zum Beispiel Rose Akol, sie ist 35 Jahre und hat fünf Kinder. Ihr Mann wurde zum Militär eingezogen und in den Norden des Landes an die Front geschickt. Seit diesem Zeitpunkt hat sie nichts mehr von ihm gehört. Als der Krieg auch ihr Dorf heimsuchte, ist Rose mit ihren drei Kindern Richtung Süden in die Hauptstadt Juba geflohen. Hilfesuchend wandte sie sich an die Kirche und erfuhr vom Gumbo-Camp der Salesianer im Süden der Stadt. Seitdem leben Rose Akol und ihre Kinder im Camp, wo die Kinder auch zur Schule gehen können: „Die Zukunft meine Kinder liegt mir am meisten am Herzen. Ich hoffe, dass sie einmal eine Zeit ohne Krieg und Vertreibung erleben können.“

Familien bauen selbst Nahrungsmittel an

 Gerade die Flüchtlinge aus den stark umkämpften Nordregionen des Landes haben kaum noch Hoffnung auf Rückkehr, da ihre Dörfer verbrannt sind und das Land an Andere verteilt wurde.  Kriegswitwen und Alte hoffen auf langfristige Unterstützung. Zusätzlich zur Nahrungs-Nothilfe unterstützt die Caritas daher Fr. George auch darin, dass ein Teil der Flüchtlinge sich selbst versorgen kann. Auf dem Pfarrareal wurde deshalb Frauengruppen ein kleines Stück Land und Saatgut zur Verfügung gestellt, damit sie selbst Nahrungsmittel anbauen können.

Flüchtlingslager in Gumbo im Südsudan