Im ehemaligen Bergbaugebiet Aleksinac leben besonders viele Angehörige der Volksgruppe der Roma. Sie wohnen unter ärmlichen Bedingungen in Siedlungen ohne Wasser- und Kanalanschluss. Die Caritas bietet den Kindern in der Region Lernhilfe, damit sie dem Unterricht in der Schule folgen und ihre Ausbildung abschließen können.
Volkgruppe der Roma wird stark ausgegrenzt
Trotz des Annäherungsprozesses an die EU in den letzten Jahren hat die Republik Serbien weiterhin mit gravierenden wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Besonders hart ist die Volksgruppe der Roma betroffen. Als sozial marginalisierter Teil der Bevölkerung lebt ein Großteil ihrer Mitglieder in Siedlungen an den Rändern der Städte und Dörfer ohne Kanal- und Wasseranschluss.
Hohe Schulabbruchsrate sorgt für Ausgrenzung
Die Erwachsenen arbeiten häufig als fahrende Händler oder sammeln Altmetall für den Wiederverkauf, die Kinder bleiben sich selbst überlassen. Da das Bewusstsein für die Bedeutung von Bildung bei den Eltern vielfach nicht vorhanden ist und selten jemand in der Familie die Kinder beim Lernen unterstützen kann, ist die Schulabbruchsrate unter den Roma-Kinder sehr hoch. Allerdings ist ein Schulabschluss eine wichtige Voraussetzung für den Aufbau einer selbständigen Existenz.
Caritas ermöglicht Bildung
Daher hat es sich die Caritas in Serbien zur Aufgabe gemacht, den Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Bildung zu erleichtern und ihnen damit die Möglichkeit zu geben, später einen Beruf zu erlernen.
Lernhilfe-Gruppen nach der Schule
In mehreren Projektorten unterhält die Caritas Belgrad daher Lernhilfe-Gruppen, die außerhalb der regulären Unterrichtszeit stattfinden. Hier unterrichten erfahrene PädagogInnen aus der Volksgruppe der Roma Mädchen und Buben aus Romanes-sprachigen Familien in allem, was sie für den erfolgreichen Abschluss der Schule brauchen.
Kinder lernen serbisch
An erster Stelle steht die serbische Sprache, denn nur durch die Kenntnisse der Landessprachige können die Kinder dem regulären Unterricht folgen und Prüfungen positiv ablegen. Die Lernmethoden in den Caritas-Gruppen sind kindgerecht und spielerisch, und gleichzeitig fungieren die LehrerInnen als Rolemodels, die den kleinen Schützlingen Perspektiven für ihre Zukunft aufzeigen.
Eltern werden involviert
Über die Kinder können auch die Eltern leichter erreicht werden: das Angebot, die Dusche und Waschmaschine am Standort der Caritas Belgrad zu nutzen, nehmen viele von ihnen gerne an. Dabei entsteht auch leicht Kontakt zur Krankenschwester der Caritas, die die Familien in ihren Häusern besucht und sie in Fragen von Gesundheit und Hygiene berät. Auch das ist ein wichtiger Schritt beim Kampf gegen die soziale Ausgrenzung der Kinder in der Schule.
Erfolgreiches Konzept gegen Ausgrenzung
Dieses ganzheitliche Modell der Caritas Belgrad wird seit vielen Jahren an Standorten mit sozial besonders prekären Bedingungen praktiziert und wirkt der gesellschaftlichen Benachteiligung der Volksgruppe der Roma mit dem Konzept von Bildung und Selbstermächtigung erfolgreich entgegen.
Dieses Projekt wird von der Caritas Wien in Zusammenarbeit mit der Caritas Belgrad realisiert.