Rechnen für die Zukunft - DR Kongo

In der D.R. Kongo bekommt eine Frau im Schnitt 5,1 Kinder, die Müttersterblichkeit ist aufgrund der mangelnden medizinischen Versorgung nach wie vor erschreckend hoch. 80 Prozent der Haus- und Feldarbeit werden von Frauen erledigt. Nur etwas mehr als die Hälfte aller Frauen kann lesen. Die Caritas organisiert Alphabetisierungskurse für 500 Frauen in 14 Dörfern.

Frauen in der Demokratischen Republik Kongo tragen die Hauptverantwortung für die Versorgung der Familie. Trotzdem sind Frauen aber kaum in den Entscheidungsstrukturen des Dorfes repräsentiert. Ein Grund dafür ist unter anderem die fehlende Bildung der Frauen und daraus resultierend das fehlende Selbstbewusstsein und der fehlende Mut, Verantwortung auch über die Familie hinaus zu übernehmen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken werden Alphabetisierungskurse für 500 Frauen in 14 Dörfern in der D.R. Kongo von der Caritas organisiert.

Die Frauen besuchen von April bis Oktober die Schule, da sie in der Regenzeit von November bis März mit der Feldarbeit beschäftigt sind und keine Zeit für Bildungsaktivitäten übrig bleibt. Der Schulunterricht findet zweimal pro Woche am Nachmittag statt. Jede Frau bekommt ein Set Schulmaterial, bestehend aus einer Mappe, fünf Heften, Kugelschreibern, Bleistiften, einem Radiergummi und einem Lineal, die zu Kursbeginn verteilt werden.

Neben dem Erlernen von Lesen, Schreiben und Rechnen werden die Frauen auch in grundlegenden Fragen der Haushaltsführung, Hygiene und Ernährung unterrichtet. Zusätzlich wurde eine Dorfkassa eingerichtet, in der die Einnahmen aus Erträgen ihrer Feldarbeit gemeinsam gesammelt werden. Dabei kann jede Frau in der Gruppe selbst entscheiden, wie viel sie in die Kassa einbezahlt. Die verschiedenen Familiensituationen werden dabei berücksichtigt. Aus der Kassa können Kursteilnehmerinnen einen Mikrokredit beziehen. Dieser dient als Starthilfe für ihr eigenes kleines Geschäft (z.B. Schneiderei). In einer späteren Phase eröffnen die Frauengruppen ein Bankkonto und werden bei dessen Führung begleitet. Auch kooperieren die Frauen mit Bauern und Bäuerinnen, welche im Caritas-Landwirtschaftsprojekt arbeiten, und profitieren von deren Schulungen. Dieser Wissenstransfer wirkt sich positiv auf die Feldarbeit der Frauen aus. Langfristig wird sich das Programm auf das Bildungsniveau der gesamten Bevölkerung auswirken, da Frauen, die selbst die Schule besucht haben, auch darauf bedacht sein werden, ihren Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen. Sie sind dann auch eher in der Lage ihre Kinder in der Ausbildung zu unterstützen.

 

Bildung - der Motor für eine nachhaltige Entwicklung

Bildung, insbesondere von Frauen, ist ein entscheidender, wenn nicht der wesentliche Motor, für eine nachhaltige Entwicklung in der DR Kongo. Frauen erlangen durch Bildung einen anderen Status innerhalb der Familie und dem Gemeinwesen. Sie haben Mitspracherecht und können sich besser durchsetzen und dabei auch aktiv und selbstbestimmt entscheiden, u.a. wie groß ihre Familie sein soll. Zusätzlich erhalten sie Zugang zu medizinischer Versorgung, Sexualaufklärung und zum Arbeitsmarkt. Dabei gewinnen sie neue Lebensperspektiven, persönliche Freiheiten und die Möglichkeit auf Chancengleichheit.

Das sinkt nicht nur die Gesundheitsrisiken und sichert die Ernährungssituation der Frauen sondern zugleich auch die ihrer Nachkommen. Es gibt dem ganzen Land, welches durch hohe Kinderzahlen und Armut gekennzeichnet, eine Chance auf eine bessere und nachhaltige Entwicklung. Eine Entwicklungschance hat ein Land nämlich vor allem dann, wenn sich das Bevölkerungswachstum verlangsamt und die Möglichkeiten zukünftiger Generationen miteinschließt.

Rechnen für die Zukunft

Zusätzlich wurde eine Dorfkassa eingerichtet, in der die Einnahmen aus Erträgen ihrer Feldarbeit gemeinsam gesammelt werden.

Die Frauen besuchen von April bis Oktober die Schule, also sechs Monate im Jahr, da sie in der Regenzeit von November bis März mit der Feldarbeit beschäftigt sind

Neben dem Erlernen von Lesen, Schreiben und Rechnen werden die Frauen auch in grundlegenden Fragen zu gesunder Ernährung unterrichtet.

80 P%der Haus- und Feldarbeit werden in der DR Kongo von Frauen erledigt.

Die Frauen arbeiten auch mit Bauern, welche im Caritas-Landwirtschaftsprojekt arbeiten, zusammen und profitieren so von deren Schulungen.

Frauen in der DR Kongo tragen die Hauptverantwortung für die Versorgung der Familie. Trotzdem sind Frauen aber kaum in den Entscheidungsstrukturen des Dorfes repräsentiert.