Nachhaltige Unterstützung in Syrien

Wiederherstellung der Lebensgrundlagen

Neben der überlebensnotwendigen Soforthilfe im Katastrophenfall helfen wir in verschiedenen Projekten Menschen in Syrien nachhaltig dabei, ihre Lebensgrundlagen wieder aufzubauen und langfristige Perspektiven zu schaffen. 

R2R II

Relief to Recovery

Laufzeit des Projektes bis 28.02.2027

Ziel des R2R Projekts ist es, vulnerable Haushalte in den Gouvernements Homs und Hama (inklusive Gebiete, die von den schweren Erdbeben im Februar 2023 betroffen waren) dabei zu unterstützen nachhaltige Lebensgrundlagen aufzubauen, um unabhängig von humanitärer Hilfe zu werden. In der ersten Phase des Projekts werden Haushalte mit Bargeldzahlungen unterstützt, um akute Grundbedürfnisse decken zu können. In einer zweiten Phase erhalten die Projektbegünstigten Businesstrainings, die auf die Gründung oder Weiterentwicklung, bzw. dem Management eigener Kleinunternehmen zielen. Speziell geschulte Mentor*innen unserer Partnerorganisation helfen ihnen dabei. Insgesamt profitieren 615 Syrer*innen direkt von den Aktivitäten im Projekt, wobei ein besonderer Fokus auf der Förderung von Frauen liegt. Zu den verschiedenen neu- oder wiedergegründeten Kleinunternehmen gehören Handwerkstätten, Schneidereien, Minimärkte, Agrarbetriebe und Betriebe zur Essensweiterverarbeitung, sowie auch Servicedienstleister wie z.B. Friseursalons.

Das R2R II Projekt wird mit Mitteln der Austrian Development Agency (ADA) sowie Privatspenden an die Caritas umgesetzt.

Von der Unterstützung zur Selbstständigkeit

Roula konnte dank R2R ihre Viehzucht erweitern

R2R unterstützt 4.000 Personen mit Bargeldhilfen, um ihre Grundbedürfnisse decken zu können. Zusätzlich erhalten 430 Personen Business Trainings und 170 Personen Business Grants zur (Wieder-) Eröffnung kleiner Geschäfte.

RESTORE

Reaktion auf das Erdbeben durch Stärkung der Eigenverantwortung für widerstandsfähige Unternehmen

Laufzeit des Projektes bis 30.09.2025

Viele Unternehmen und Landwirt*innen in den Gouvernements Aleppo und Lattakia sind von dem Erdbeben in Syrien schwer betroffen. RESTORE ermöglicht, ähnlich wie im R2R Projekt, Unternehmensschulungen und Coaching, Zuschüsse für Rehabilitationsarbeiten und zum Neustart oder der Neugründung von Unternehmen. Auch technischen Schulungen und Zuschüsse für den Kauf von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln werden ermöglicht. So können Betroffene ihre Lebensgrundlagen (wieder) aufbauen.

KAMEH

Knowledge, Agriculture, Mutuality and Exchange for Hope in Syria

Laufzeit des Projektes bis 31.05.2026

Mit dem KAMEH Projekt (das Akronym bedeutet auch Weizen auf Arabisch) leistet die Caritas Österreich und ihre lokalen Partner, gemeinsam mit den Menschen vor Ort, einen Beitrag zum landwirtschaftlichen Wiederaufbau. Vor dem Krieg war die Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig Syriens. Doch wichtige Infrastruktur wurde im Krieg zerstört und ganze Dörfer und Landstriche entvölkert. Zugleich haben sich die Preise für landwirtschaftliche Inputs, aber auch Benzin und Elektrizität vervielfacht. Viele Bauern und Bäuerinnen in Gebieten, in denen nun relative Stabilität zurückgekehrt ist, brauchen nun Unterstützung, um ihre Felder wieder nutzbar zu machen.

Dazu stellt die Caritas im Zuge des KAMEH Projekts Zielgruppen in ländlichen Gebieten der Gouvernements Hama, Tartous und Lattakia Saatgut, Setzlinge von Oliven-, Apfel- und anderen Fruchtbäumen, Düngemittel, Werkzeuge und Maschinen, etc. zur Verfügung. Viehzüchter*innen erhalten veterinärmedizinische Unterstützung und erhalten Saatgut um Futter anzubauen. Darüber hinaus werden Bewässerungsanlagen und Wasserspeicher, die im Krieg in Mitleidenschaft gezogen wurden, wiederhergestellt. Durch praxisnahe Schulungen, sogenannte Farmer Field Schools, und individuelles Mentoring durch Expert*innen, wird den Landwirt*innen zusätzlich dabei geholfen neue innovative landwirtschaftliche Methoden anzuwenden, die auf die Folgen der Klimakrise reagieren und Wasser sparen. Denn in Syrien herrscht seit Jahren eine längere Dürreperiode. Schließlich werden auch Kleinunternehmen unterstützt, die die erzeugten landwirtschaftlichen Produkte weiterverarbeiten.

Insgesamt hilft die Caritas so bis zu 1500 Menschen und ihren Familien dabei das gesamte Jahr über Nahrungsmittel zu verfügen und das eigene Einkommen zu verbessern.

Das KAMEH Projekt wird getragen duch Mittel der Eurpäischen Kommission, der Austrian Development Agency und durch Privatspenden an die Caritas.