Jordanien

Im März 2023 hat sich die Syrienkrise zum zwölften Mal gejährt, von der auch das Haschemitische Königreich Jordanien aufgrund des starken Zustroms syrischer Flüchtlinge stark betroffen ist. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie des Ukraine-Kriegs sind weiterhin spürbar und spiegeln sich in den hohen Lebenshaltungskosten, der gestiegenen Arbeitslosigkeit und den hohen Armutsraten wider. Menschen mit Fluchterfahrung und vulnerable JordanierInnen leiden immer noch unter einem Mangel an Schutzmaßnahmen wie Gesundheitsversorgung, finanzieller Unterstützung und psychosozialer Betreuung.

Die Caritas Österreich bietet gemeinsam mit erfahrenen Partnern vor Ort Bildungsmaßnahmen für Kinder und ihre Familien sowie breite Unterstützung bei der Bewältigung der Corona Pandemie an.

Die wichtigsten Fakten zur Lage in Jordanien

  • Über 2 Mio. Menschen innerhalb Jordaniens benötigen humanitäre Hilfe (davon über 1,5 Mio. Kinder) 
  • 85% der Haushalte in Jordanien haben Schwierigkeiten ihre Grundbedürfnisse zu decken
  • 3 Millionen Menschen sind in Jordanien von Nahrungsmittelknappheit betroffen
  • Über 660.000 geflüchtete Menschen aus Syrien halten sich in Jordanien auf, weitere 88.000 aus anderen Ländern
  • 112.000 Kinder können in Jordanien keine Schule besuchen – rund die Hälfte davon sind Kinder aus Syrien
  • 93% der Haushalte von nach Jordanien geflüchteten Personen leben unter der Armutsgrenze – 35% davon in extremer Armut
  • Die Arbeitslosenquote liegt bei 25% – Jugendbeschäftigungsquote liegt bei 50%

Erleichterter Zugang zu essenziellen Gesundheitsdiensten & Schutzmaßnahmen

Das Projekt Re-STRAPH - Relief, Recovery and Resilience strengthening through protection and health services unterstützt vulnerable Jordanier*innen und Menschen mit Fluchterfahrung und trägt zur Bewältigung der Probleme, die durch den erschwerten Zugang zu Gesundheitsdiensten (primäre und sekundäre Gesundheitsversorgung, Gesundheitsdienste für Menschen mit Behinderung und Kinder unter fünf Jahren) und durch Schutzrisiken (geschlechtsspezifische Gewalt, Ausbeutung, Kinderehe, Zwangsräumung usw.) entstehen, die zu einer psychischen und finanziellen Destabilisierung führen bei. Dadurch trägt Re-STRAPH zur Erreichung der Sustainable Development Goals 1 - Keine Armut, 3 - Gesundheit und Wohlergehen und 5 - Geschlechtergleichheit bei. Mehr als 7.000 Personen erhalten Unterstützung durch dieses Projekt. 

Projektziele

  1. Die unmittelbaren Schutzrisiken, insbesondere geschlechtsspezifische Schutzrisiken (Gender based Violence, Kinderheirat, Kinderarbeit, Ausbeutung, Menschenhandel etc.), von gefährdeten Mädchen, Jungen, Frauen und Männern werden reduziert und ihre Widerstandsfähigkeit wird durch Schutz- und Beratungsdienste verbessert.
  2. Gefährdete Mädchen, Jungen, Frauen und Männer haben ihre humanitären geschlechtsspezifischen Gesundheitsbedürfnisse befriedigt und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Gesundheitsrisiken erhöht.

Für Begünstigte des Projekts bedeutet das unter anderem:

  • Gefährdete Mädchen, Jungen, Frauen und Männer erhalten durch effektives Fallmanagement einen gleichberechtigten, würdevollen und sicheren Zugang zu Schutzdiensten.
  • Mädchen, Jungen, Frauen und Männer auf der Flucht und gefährdete Mitglieder der Aufnahmegesellschaft haben durch effektives Fallmanagement ihre Widerstandsfähigkeit bei der Bewältigung von Stressfaktoren verbessert und ihr Bewusstsein für Schutzthemen geschärft
  • Gefährdete Mädchen, Jungen, Frauen und Männer haben einen gleichberechtigten und würdigen Zugang zu lebensrettenden primären und sekundären Gesundheitsdiensten
  • Schwangere und stillende Frauen sowie Kinder unter fünf Jahren weisen einen verbesserten Gesundheitszustand auf
  • Patienten mit nicht übertragbaren Krankheiten stärken ihre Widerstandsfähigkeit im Umgang mit ihrem Gesundheitszustand durch die effektive Anwendung von Bewältigungsstrategien

Das Projekt Re-STRAPHwird von der Austrian Development Agency unterstützt.

Kinderschutz

Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Missbrauch, Gewalt, Ausbeutung und Vernachlässigung hat in unserer Arbeit oberste Priorität. Mithilfe von Child Safeguarding, dem institutionellen Kinderschutz, gewährleisten wir, dass Kinder innerhalb unserer eigenen Organisation geschützt und in Sicherheit sind. 

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