Die Caritas Alexandria bietet direkte Dienste für Kinder, die auf der Straße leben, und führt Präventionsmaßnahmen für gefährdete Kinder und ihre Familien durch. Streetwork, Tageszentrum und Übergangsunterkunft bieten Zugang zu Schutz und grundlegenden Diensten sowie zu langfristiger Rehabilitation, familiärer Reintegration und Chancen. Das Projekt richtet sich jährlich an rund 500 Kinder, 250 Familien sowie Interessenvertreter und Entscheidungsträger.
Tausende Kinder kämpfen auf den Straßen von Alexandria täglich um ihr Überleben. Ursachen dafür sind die immer größere Armut der Bevölkerung, Landflucht, familiäre Gewalt u.v.m. Diese Kinder bzw. Jugendliche sind großen Gefahren und Risiken ausgesetzt, meist nur mangelhaft ernährt, leiden vielfach an Infektionen oder werden Opfer sexueller Gewalt. Die Mitarbeiter der Caritas Alexandria helfen Straßenkindern auf mehreren Ebenen.
Ein speziell adaptierter Betreuungsbus dient beim nächtlichen Streetwork als mobiler Stützpunkt und fährt nach einem festgelegten Plan jede Nacht einen anderen öffentlichen Platz an, wo sich erfahrungsgemäß viele obdachlose sowie unbeaufsichtigte arbeitende Kinder aufhalten. Die Streetworker stellen medizinische Erstversorgung, Essen und Platz für individuelle Gespräche zur Verfügung. Damit soll den oft misstrauischen Straßenkindern eine niederschwellige Kontaktmöglichkeit geboten werden, um sie auf diesem Weg über die zahlreichen anderen Hilfsangebote der Caritas Alexandria zu informieren, wie etwa das Tageszentrum und die betreuten Wohnprojekte für Straßenkinder.
Das Tageszentrum in Alexandria dient als wichtige Anlaufstelle und Sozialzentrum für vulnerable Familien und ihre Kinder aus einem Slumviertel, die aufgrund der familiären Situation, Vernachlässigung, Gewalt etc. oder aufgrund der Armut gefährdet sind die Schule abzubrechen, in die Kriminalität abzurutschen, oder auf die Straße zu flüchten. Die psychologische Beratung hilft den Eltern (vor allem den Müttern) bei der Bewältigung ihrer Probleme und einer positiveren Erziehung. Im Zentrum können sie auch mit ihren Kindern gemeinsam lernen. Neben der sofortigen psychologischen Hilfe gibt es für jedes Kind einen Maßnahmenplan.
In einer betreuten Wohngemeinschaft erhalten die Kinder Zugang zu Schutz und grundlegenden Dienstleistungen sowie ein Zuhause auf Zeit. Sie erhalten die nötige Hilfestellung für langfristige Rehabilitation und Wiedereingliederung in die Familie sowie schulische und berufliche Zukunftsperspektiven. Die intensive Betreuung sowie die sozialpädagogischen und psychologischen Maßnahmen stärken und fördern die Sicherheit und das Selbstwertgefühl der jungen Bewohner. Langfristiges Ziel des Projekts ist die Rückkehr in das Gemeinschaftsleben.