Südsudan

Die anhaltenden Kämpfe im Südsudan zwingen tausende Menschen zur Flucht. © Caritas Wien / Elisabeth Sellmeier
Krise im Südsudan: Gewalt, Hunger und Flucht
(zuletzt aktualisiert: 27.03.2025)
Der Südsudan ist durch die jahrzehntelangen Kriege schwer gezeichnet, die Lage spitzt sich weiter zu. Es fehlt an allem: Nahrungsmittel, medizinischer Versorgung, Infrastruktur, Arbeitsplätzen und auch an Ausbildungsmöglichkeiten. Die Caritas leistet trotz schwieriger Lage Nothilfe und hilft langfristig.
Nach der Verhaftung des Vizepräsidenten droht das fragile Friedensabkommen von 2018 zu zerbrechen. Es kommt es zu schweren Kämpfen, die laut UN bereits 50.000 Menschen zur Flucht gezwungen haben. Besonders betroffen sind ländliche Regionen, in denen die Menschen bereits zuvor mit Armut zu kämpfen hatten. Der anhaltende Krieg im Nachbarland Sudan verschärft die Situation zusätzlich. Neben ethnischen Spannungen und politischer Unsicherheit leidet das Land unter massiven wirtschaftlichen Problemen.
Hungerkrise und Klimawandel verschärfen die Not
Der Südsudan ist durch jahrzehntelange Kriege schwer gezeichnet - die Kämpfe zwingen Familien, ihre Häuser, Anbauflächen und ihr Vieh zurückzulassen. Dazu trifft die Klimakrise das Land mit voller Wucht: Regenfälle werden weniger, Überschwemmungen häufiger und heftiger. Ganze Regionen werden von lebensnotwendigen Dienstleistungen abgeschnitten, Ernten und Vieh werden zerstört. Tausende sind gezwungen ihr Zuhause zu verlassen. Die UN berichtet von mehreren Millionen Flüchtlingen - über 7,1 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung, leiden an Hunger.
So hilft die Caritas
Trotz der schwierigen Lage bleibt die Caritas eine der wichtigsten Hilfsorganisationen im Land. Wir erreichen mit unseren Projekten jährlich über 95.000 Menschen und bieten akute Nothilfe sowie langfristige Unterstützung.
- Schutz für Menschen, die vor den Kämpfen flüchten: In der Pfarre Rimenze, wo die Caritas seit Jahren landwirtschaftliche Projekte unterstützt, suchen hunderte Familien Schutz vor den Kämpfen in ihren Heimatdörfern. In Juba strömen täglich Schutzsuchende ins Flüchtlingslager der Salesianer, das die Caritas seit langem unterstützt. Es werden dringend Lebensmittel, Baumaterialien für Unterkünfte und Hygieneartikel benötigt.
- Frauenförderung und landwirtschaftliche Projekte: Besonders Frauen und Kinder leiden unter den Zuständen im Land. Gleichzeitig sind es aber auch die Frauen, die die gesamte Verantwortung für die Versorgung der Familie tragen. Die knappen Ressourcen stellen sie vor enorme Herausforderungen. Die Caritas setzt sich deshalb gezielt für Frauenförderung ein und ermöglicht ihnen, durch landwirtschaftliche Projekte ihre Familien nachhaltig zu ernähren.
- Unterstützung für geflüchtete Menschen aus dem Sudan: In Malakal hilft die Caritas in einem Transitlager mit Unterkünften und Nahrung für Rückkehrer*innen. In Gorom wird ein Soforthilfeprojekt für sudanesische Flüchtlinge unterstützt.
- Zukunft durch Bildung: Zudem engagiert sich die Caritas stark im Bildungsbereich: Schulen werden gebaut, Lehrer fortgebildet und Bildungsprojekte in mehreren Landesteilen unterstützt. Bildung gibt Kindern eine Perspektive und trägt langfristig zur Stabilisierung der Gesellschaft bei.
Helfen Sie mit Ihrer Spende!
Die Lage im Südsudan ist dramatisch - unsere Hilfe wird dringend gebraucht! Mit Ihrer Spende können wir Menschen in Not mit Nahrung, Unterkünften und medizinischer Versorgung helfen. Ihre Spende hilft uns dabei!
Unsere Projekte im Südsudan

Brücken bauen in einer durch Krieg gespaltenen Gesellschaft
Der jahrelange gewaltvolle Konflikt im Südsudan hat die Gesellschaft gespalten und schwer traumatisiert. Millionen Menschen sind derzeit auf humanitäre Hilfe angewiesen, die wirtschaftliche Lage des Landes ist äußerst prekär und es mangelt an Beschäftigungsmöglichkeiten für die Jugend. Die Caritas setzt einen Schwerpunkt in die Förderung der lokalen Strukturen und unterstützt dementsprechend auch.

Nahrungsmittelhilfe für Bürgerkriegs-Vertriebene in Juba - Südsudan
Im Südsudan mussten seit Ausbruch des Bürgerkriegs rund 4 Millionen Menschen - ein Drittel der Bevölkerung - vor Gewalt und Konflikt flüchten. Viele von ihnen fanden nach monatelangen Märschen in der Pfarre Gumbo in der Hauptstadt Juba sichere Aufnahme. Im dortigen Flüchtlingscamp leben derzeit 12.000 Menschen, vor allem Frauen, Kinder und Jugendliche. Die österreichische Caritas unterstützt die Pfarre mit humanitären Gütern.

Auf der Flucht im eigenen Land - Südsudan
Im Flüchtlingscamp in Gumbo erhalten die Menschen monatliche Nahrungsmittelrationen bestehend aus Maismehl, Bohnen, Öl und Salz. Die Verteilungen finden unter Einhaltung strengen Covid-Präventionsmaßnahmen, wie Maske tragen, Hände waschen und Abstandhalten, statt.

Grundschule im Südsudan
Knapp 70 Prozent der Erwachsenen im Südsudan können weder lesen noch schreiben. Auch die Zahl der Kinder, die eine Grundschule besuchen, ist mit 42 Prozent sehr gering. Da Bildung und Ausbildung wichtige Bausteine für eine gute Zukunft sind, betreiben wir den Ausbau und Erhalt einer Grundschule in Lologo.